AKW-Neubau im tschechischen Dukovany stoppen!

Veröffentlicht am 22. Januar 2018

Grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung in der Tschechischen Republik für die Errichtung einer neuen Kernkraftanlage am Standort Dukovany – Stellungnahme von Dieter Janecek MdB

Am tschechischen AKW-Standort Dukovany will der Betreiber bis zu zwei neue Reaktorblöcke errichten. In Zeiten, in denen Strom aus den sicheren und sauberen Erneuerbaren Energien deutlich günstiger erzeugt werden kann als in Atomkraftwerken, ist ein Neubauein Wahnsinn – ökonomisch und für die Sicherheit der Menschen in Tschechien und im benachbarten Bayern: Auf Jahrzehnte fällt strahlender Atommüll an, für den es kein Endlager gibt. Auf Jahrzehnte müssen wir hoffen, dass es in Dukovany nicht zu einem GAU kommt. Fukushima hat gezeigt, dass auch ein technisch hochentwickeltes Land die Atomkraftwerk nicht sicher kontrollieren kann.

Wie können wir den AKWNeubau vielleicht doch noch verhindern? In Deutschland können wir uns am grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren beteiligen. Dazu habe auch eine Einwendung eingereicht.

Was bei den tschechischen Planungen vollkommen fehlt, ist die vorgeschriebene Prüfung von Alternativen. Gerade der Ausbau von Erneuerbaren Energien wäre eine günstige, nachhaltige, aber vor allem auch ungefährliche Alternative zur Atomkraft. Mit einem Ausbau der Erneuerbaren Energien wäre es Tschechien ebenfalls möglich, seine Energieziele sukzessive zu erreichen und gleichzeitig seine Klimabilanz zu verbessern.

Nur dank der EU haben wir im benachbarten Deutschland die Möglichkeit, bei der tschechischen Regierung Einwendungen gegen dieses Projekt mit grenzüberschreitenden Umweltauswirkungen einzureichen. Aber in der EU wäre noch viel mehr möglich: Wir brauchen einen europäischen Green New Deal. Europäische Investitionen in Klimaschutz und Erneuerbare Energien können ein neues Jobwunder schaffen. Meist werden hier die sonnenreichen südlichen EU-Staaten genannt, doch für Mittelosteuropa bietet die Energiewende ebenfalls große Chancen.

Zum Beispiel ist es bei einer Bevölkerungsdichte von nur 134 Personen/km² (Deutschland: 231) viel einfacher, günstige Standorte für Windkraftanlagen zu finden und so die besonders dreckige Braunkohleverstromung zu beenden. Jene Braunkohle, für die sich Tagebaue durch ganze Landstriche graben, diese entvölkern und verwüsten (Wie in der Lausitz, Deutschlands zweitgrößtem Braunkohlerevier, das 2016 vom tschechischen Staatskonzern CEZ aufgekauft wurde). Es ist höchste Zeit, dass die tschechische Regierung ihr Land vom energiepolitischen Steinzeitalter zu einer sauberen und sicheren Energiezukunft führt!